Session Blog - Kitt Olfen

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08
02.2018

So war Weiberfastnacht in Olfen

Und „ab geht’s in Olfen“, stimmt der Prinz höchstpersönlich an. Die Steverstadt ist wieder fest im Kitt-Rausch. Mainz, Köln, Düsseldorf. Das kann jeder. Weiberfastnacht in Olfen ist anders. Besser.


Einfach familiärer. Verteilt in der ganzen Stadt über die Stadthalle, De Paot und die Zelte auf dem Marktplatz feierten die Olfener Närrinnen und Narren bis tief in den Freitagmorgen hinein. Und erhielten dabei auch Unterstützung von außerhalb. Olfen: Das ist längst kein Geheimtipp mehr unter Jecken.


Thorsten, ein großer schlaksiger Mann, fällt sofort ins Auge. Obwohl er in der hintersten Ecke im De Paot steht. Mit drei Freunden ist der Mann im goldenen Glitzeranzug da, wollte eigentlich ins Zelt. „Ausverkauft - seit 6 Uhr. Hast du noch Karten?“, fragt Thorsten, bückt sich dabei zu unserem Reporter herunter und schreit ihm ins Ohr. Axel Fischer und sein Traum von Amsterdam müssen übertönt werden in der vollen Kneipe. Unser Reporter verneint.


Man gehört dazu


„Schade“, antwortet Thorsten, bietet sofort ein Bier an. Auch das ist eben Olfen. Man gehört dazu. Einen weiteren Vorteil kennt der großgewachsene Glitzeranzug-Mann noch. „Macht nichts mit dem Zelt. In Olfen ist ja überall was los, wir finden schon was“, sagt er.


Viel los ist anfangs allerdings nicht in der Stadthalle. Doch die Ü30-Party füllt sich nach und nach. Karin und Claudia stehen am Eingang, warten auf weitere Gäste. „Wir kommen aus Selm“, sagen die beiden. Warum nach Olfen? „Helau! Olfen ist Karnevalshochburg“, sagen sie. Und was ist mit der Kälte? Die Kostüme wirken immerhin alles andere als wintertauglich. Die Polizistin und der Engel sehen es pragmatisch: „Dann feiern wir uns eben warm.“


Wärme. Damit verbindet man Karibik, Sonne, Palmen - und Cocktails. Karneval in Olfen. Das verbindet man mit Kitt, Nelkendienstagsumzug und Party an Weiberfastnacht im Zelt. Manchmal vermischen sich diese beiden Dinge aber auch. Es riecht an der Bar nach Kokosnüssen und Fruchtsäften. Rum und Wodka sind auch dabei. Während viele Karneval nur mit Kölsch oder Alt in Verbindung bringen, geht im kleineren Zelt ein Cocktail nach dem anderem über die Theke. Der eine oder andere wird es womöglich am nächsten Tag bereuen. Frank aus Datteln nimmt es mit Humor. „Ich schreibe heute Krankenscheine am laufenden Band. Wer mir genug Bier ausgibt, bekommt alles“, sagt er. Echte Krankenscheine sind es mit Sicherheit nicht – Frank hat einen weißen Kittel an, ist als Arzt verkleidet. Warum er hier sei, will unser Reporter wissen. „Olfen ist Olfen. Geile Stimmung“, antwortet er.


Auf dem Weg ins nächste Zelt. Im größeren der beiden taucht plötzlich die Konkurrenz auf. Zehn Ausgaben der Bild-Zeitung stellen sich uns in den Weg. „Die Sektkörkchen“ aus Olfen feiern ihr zehnjähriges Bestehen. Die Frauen des Stammtisches haben sich ihr Kostüm selbst gebastelt. „In unzähligen Nächten“, sagen sie. Unser Reporter möchte wissen, warum sie sich als Bild verkleiden. Die Antwort: „Wir haben beim gemeinsamen Fernsehgucken festgestellt, dass wir den ganzen Klatsch nur aus der Bild-Zeitung wissen, über den wir reden. Da kam die Idee.“ Eine gute Idee, findet unser Reporter. Kreativ, mal was anderes – doch beim nächsten Mal dann bitte als Ruhr Nachrichten verkleiden.

Meerjungfrauen, Ritter, Engel, Teufel. Die Kostüme, die es an Weiberfastnacht in Olfen zu bestaunen gab, waren vielfältig. Wir waren im Zelt und in den Kneipen Olfens unterwegs und haben viele Bilder mitgebracht.

Fotostrecke der Ruhr Nachrichten

Quelle: Ruhr Nachrichten

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