Karneval in Olfen seit 1834

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01.2025

Prinz Marc. I. wollte am liebsten mitspielen

Olfen. „Was? Schon zu Ende?“ fragten sich die Besucher, als der letzte Ton gespielt war. Kurzweilig und voller Höhepunkte gestaltete der Spielmannszug Olfen seine Jubiläumsveranstaltung „Schlag auf Schlag“ im eventwerk. Mit einem breiten Grinsen nahm Dirigent Markus Schäpers den lang anhaltenden Applaus entgegen. Es schien, als ob jetzt alle Anspannungen von ihm abfielen.

Zum 75-jährigen Jubiläum des Spielmannszugs traten alle aktiven und passiven Mitglieder, die „Alten Kameraden“, auf die Bühne, um ihr ganzes Repertoire der 75 Jahre Vereinsgeschichte einem großen Publikum zu präsentieren. Doch einer konnte nicht mitspielen, dem es dennoch ordentlich in den Fingern kribbelte. Prinz Marc I. Giel ist ebenfalls Mitglied im Spielmannszug und war dieses Mal zum Zuhören „verbannt“. „Ich hatte teils Tränen in den Augen“, gab er im Interview mit Mirko Deichsel zu. Dieser übernahm souverän und charmant die Moderation des Abends. Seiner Aufforderung, mit auf die Bühne zu kommen, kamen der Prinz, sein Gefolge und der Elferrat gerne nach. Hier war Prinz Marc I. unter seinen Kameraden und in seinem Element. Gemeinsam tanzten und sangen sie den Sessionstanz des Prinzen„Von links nach rechts“, der noch viele Male in der Karnevalszeit zu hören sein wird.

Auf zwei großen Leinwänden wurden Fotos von vielen Auftritten des Spielmannszugs gezeigt. Dazu gab es einen Rückblick auf die Gründungsjahre. Genannt wurde der 14. Oktober 1951, an dem die erste Gründungsversammlung stattfand. Schnell machten sich die Olfener in der näheren und weiteren Umgebung als musikalische Begleiter verschiedener Veranstaltungen einen guten Namen. Der gesamte Abend wurde auf den Leinwänden übertragen und gab so auch den hinteren Reihen die Möglichkeit, das Programm gut zu verfolgen. Der 1. Vorsitzende Marc Fischer freute sich in seiner Begrüßung über den „vollen Laden“ bei dieser „Jubiläums-Edition“.

Mehrere Mal verließen die Kameraden die Bühne, um davor in verschiedenen Formationen zu marschieren. Markus Schäpers ließ sie kreuz und quer gehen, vor und zurück in exakten Linien Aufstellung nehmen. Ihr Repertoire gliederte sich an diesem Abend in österreichische Märsche, einer Zusammenstellung der schönsten und beliebtesten Märsche und Titelmelodien bekannter Filme und Fernsehserien. Hierbei übernahm Konstantin Kötter den Taktstock. Das kam sehr gut an. Viele Besucher stimmten begeistert mit ein und sangen mit. Wer wollte, konnte die Augen schließen und versuchen, die Melodie zu erkennen. Auf den Leinwänden wurden die Titel eingeblendet. Besonders viele Erinnerungen weckten anscheinend „Biene Maja“, „Dschungelbuch“, „A-Team“ und „Bonanza“.

Doch was wären die Kameraden des Spielmannszugs ohne ihre Frauen? Ihr Beitrag zum guten Gelingen des Abends wurde ausdrücklich hervorgehoben. Denn viele Abende müssen sie auf ihre Männer verzichten, die wöchentlich üben und für das Jubiläum probten. Doch auch die Frauen hatten einen Auftritt vorbereitet. Sichtlich um Jahrzehnte gealtert mit aschgrauen Perücken, Kittelschürzen oder Schulterwärmern, tanzten sie sich mit Rollator, Gehstock und Stützstrümpfen durch die Musik der vergangenen 75 Jahre. Das Gegenprogramm dazu lieferten die Großen Blauen Kittfunken, die jung, dynamisch und strahlend ihren Gardetanz präsentierten.  Als Geschenk für den Prinzen spielte der Spielmannszug den Kittmarsch.

Nach der Tombola mit attraktiven Preisen von Stadionbesuchen über Restaurantgutscheinen bis hin zum Tablet spielte die Gelsenkirchener Partyband „The Strikers“. (RN/aps)

Verfasser:

Antje Pflips

1. Pressewartin