Karneval in Olfen seit 1834

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02.2017

Wagenbauer bei der Arbeit

OLFEN. Ein-Kessel-Buntes, der Name. 200 Kilogramm Süßigkeiten, das Gepäck. 75 Meter Stoff und über 50 Arbeitsstunden, die Kostüme. In Olfen bereitet sich die neu gegründete 25-köpfige Karnevalsfußgruppe auf den Olfener Umzug am Nelkendienstag, 28. Februar, vor.

Zwischen den Stoffballen ein wildes Gewühl. Kinder rennen umher, Frauen werfen sich Zollstöcke zu, um alles zu vermessen. Ein Mann ruft: „Braucht ihr noch eine Schere?“ – Die wurde zum Glück nicht geworfen; es war ausreichend Schneidwerkzeug für die Stoffe vorhanden. Das Wohnzimmer der Familie Nieländer ist eine einzige Karnevalswerkstatt geworden. Die Stoffe liegen überall auf dem Boden, die Farbe der Fliesen ist kaum zu erkennen. Oder ist es Laminat, Teppich, Parkett? Die Antwort auf diese Frage bleibt an diesem Abend offen – überall Plüsch. Die Kinder wirbeln durch ihre kurzen Sprints immer wieder kleiner Stoffreste auf. Grüne, rosa, blaue, lila Schneeflocken gleiten durch das Zimmer. Am Tisch sitzen zwei Frauen und zwei Männer – an Nähmaschinen. Tack, Tack, Tack macht es. „Ja, dieses Mal müssen auch unsere Männer beim Nähen helfen“, erklärt Sabrina Nieländer.

Karneval diesmal anders

Erstmals gibt es in diesem Jahr nämlich keinen großen Wagen beim Umzug. „Wir haben uns neu gegründet und wollten mal etwas anderes machen“, sagt sie. Zudem sei es zu Fuß für die Kinder schöner und die Zeitersparnis könne in aufwendigere Kostüme investiert werden. „Die Kleinen sind dann näher am Geschehen dran, als wenn sie sonst auf dem hohen Wagen sitzen“, sagt Nieländer.

In weniger als zwei Wochen werden dann viele bunte Monster durch Olfen ziehen – zu Fuß. „Einen Wagen wird es aber trotzdem geben“, sagt Nieländer. Dabei handelt es sich um eine Art größeren Bollerwagen. „Da sitzen wir bestimmt 20 Stunden dran, bis der fertig ist. Der muss geschweißt und lackiert werden. Das dauert; aber es ist alles Eigenleistung“, erklären die Männer, die an diesem Abend noch an der Nähmaschine ausharren müssen, ehe sie endlich an das Schweißgerät dürfen.

Der Wagen wird immerhin so groß sein, dass er von einem Aufsitz-Rasenmäher gezogen werden muss. Den fährt der 15-jährige Lars Stork. Warum? „Weil ich das zu Hause auch mache. Also zum Rasenmähen, nicht zum Karnevalswagenziehen“, sagt er. Marvin K. Hoffmann3

Quelle: Ruhr Nachrichten

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